Aktuelles: Freiwillige Feuerwehr Mainhardt

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Übungsdienst "Heuwehr" | Abteilung Geißelhardt | 31.08.2021

Artikel vom 01.09.2021

Übungsdienst der Abteilung Geißelhardt zum Thema "Heuwehr"

Am Dienstag, den 31.08. führte die Feuerwehr Mainhardt, Abteilung Geißelhardt, eine Übung der besonderen Art durch. Nach langer Zeit wurde der Anhänger „Heuwehr“ wieder aktiviert. Das Gerät dient dazu frisch eingelagertes Heu oder Stroh in loser oder gepresster Form zu messen und bei einer Erwärmung oder Erhitzung rechtzeitig gegen eine eventuelle Brandgefahr einzugreifen.

Gerade frisch eingelagertes Gut, welches zu früh von den Wiesen und Äckern geholt wurde und nicht vollständig getrocknet wurde, kann eine solche Reaktion hervorbringen. Als Übungsobjekt diente ein Heulager in dem Heu und Stroh lose gelagert wird. Übungsleiter Heiko Nagel erklärte zuerst den beteiligten Kameraden den generellen Ablauf, bei einem Einsatz mit der Heuwehr. Zuerst wird mit einer spitzen Lanze ein Loch in das Heu gebohrt, sodass größere Lanzen in den Heustock eingebracht werden können. Dann werden im gesamten Heustock Messungen mit einer Messlanze durchgeführt, dabei tastet man sich immer zu wärmeren Punkten voran, um eventuelle Glutnester zu entdecken. Sobald heiße stellen entdeckt werden, muss vor dem direkten Eingriff das Umfeld abgesichert werden. So muss unter anderem eine Wasserversorgung aufgebaut werden, bei der Wasser am Rohr geführt werden muss.

Außerdem sollten eventuelle Fluchtwege ausgekundschaftet werden und falls sich ein Stall in der Nähe befindet, die Tiere ins Freie, oder eine andere Bestallung verbracht werden. Sobald alle Vorbereitungsmaßnahmen getroffen wurden, tritt die Heuwehr in Kraft. Es werden dabei bis zu sechs Lanzen in den Heustock getrieben, diese sollten möglichst nahe an dem heißesten Punkt liegen. Die Lanzen werden an ein Be- und Entlüftungsgerät angeschlossen und können durch Löcher an den Spitzen den Heustock be- und entlüften. Zuerst wird die Luft aus dem Heustock herausgezogen, um dem Brennstoff Sauerstoff zu entnehmen, dies kann Stunden oder sogar Tage dauern, wobei immer wieder Messungen durchgeführt werden müssen. Über einer Temperatur von 70 Grad geht man von einer Brandgefahr aus, diese muss heruntergekühlt werden auf maximal 50 Grad. Sobald eine geringere Temperatur als 50 Grad erreicht ist, kann das Gerät umgestellt werden und der Heutstock wird belüftet, um die Temperatur durch Zuluft weiter herunterzukühlen, da bei geringer Temperatur keine Brandgefahr mehr besteht. Falls der Fall eintreten sollte, dass der Heustock tatsächlich brennen sollte, kann an die Lanzen ein C-Rohr direkt angebaut werden und der Heustock von innen abgelöscht werden, dann muss jedoch der gesamte Heustock leergeräumt werden, um wieder Sicherheit gewährleisten zu können.

Lose Heulagerung ist heutzutage immer seltener, jedoch kann die Heuwehr auch in Hackschnitzelsilos oder dergleichen eingesetzt werden, weshalb auch weiterhin die Wichtigkeit dieses Geräts nicht abnimmt. Auch gepresstes Stroh und Heu kann damit gemessen werden und entsprechende Maßnahmen können überall umgehend eingeleitet werden.

Text & Bilder : (C) 2021
Jakob Schmierer | Abteilung Geißelhardt